Friedhof

Im Winter gab es bei starkem Frost mancherlei Erschwernisse wegen des Wesereises. Die Fähre konnte tage-, ja wochenlang nicht übersetzen. Starb jemand, so konnte die Leiche nicht auf dem Windheimer Friedhof, zu dem unsere Gemeinde damals gehörte, beigesetzt werden, sondern musste lange im Hause bleiben. In dieser Zeit konnte auch der Pastor nicht über die Weser, so dass die Lehrer helfend einspringen mussten. Am 24.11 1831 starb die Witwe des Wilhelm Hilker auf Manings Stätte. Man war ursprünglich der Meinung, man dürfte der ungeweihten Erde nicht die Leiche übergeben. Aber auf den Rat des Lehrers Jungcurt wurde die Beerdigung doch ausgeführt. Die gemeinschaftliche Beerdigung der Reihe nach wurde bei der Abstimmung jedoch abgelehnt. Für die Schule und 15 Spannungspflichtige wurden 16 große Plätze durch das Los bestimmt. Die Neubauer Schäkel 13, Büsching 14, Poos 16 und Hartmann 25 erhielten halbe Plätze. Die übrigen Neubauern und Mietsleute erhielten im nördlichen Teil Reihenbegräbnisplätze. Der Lehrer Jungcurt verfasste für Familienfeiern im Dorf Gedichte, die fast immer religiösen Inhalts waren. Mehrere seiner Gedichte fanden auch Aufnahme im Mindener Sonntagsblatt. Auch die Beerdigungslieder für die Verstorbenen des Dorfes wurden von ihm verfasst.

07.02.22

Hier Erinnerungen von Lehrer Jungcurt, Irene Gieseking ist im Besitz vom Original (Schriftart Sütterlin) und Rolf Milewczek hat diesen Brief übersetzt:

Hävern_Friedhof